Hämatologie: Krankheiten des Blutes erkennen & behandeln
Manchmal ist ein Blutbild notwendig, um die genaue Ursache einer Erkrankung zu bestimmen. Tatsächlich besteht unser Blut aus vielen Bestandteilen, die sich mitunter krankhaft verändern können. Die Hämatologie ist einer der wichtigsten Fachbereiche der Inneren Medizin, weil die Lehre sich mit den Erkrankungen des Blutes befasst.
Unser Blut ist unser Lebenselixier. Ohne Blut wären wir nicht lebensfähig. Täglich werden fünf bis sechs Liter Blut durch unsere Adern gepumpt, um unseren Körper und die Organe mit lebensnotwendigen Nährstoffen zu versorgen. Hauptbestandteil des Blutes sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die hauptsächlich für den Sauerstofftransport verantwortlich sind. Abwehrchefs unseres Körpers sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Die Blutplättchen sind hingegen für die Blutgerinnung zuständig, damit wir nicht verbluten, sobald wir uns verletzen. Die Hämatologie befasst sich mit der Physiologie sowie mit den krankhaften Veränderungen des Blutes, um Krankheiten rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.
Hämatologie & Onkologie arbeiten Hand in Hand
Die beiden Fachbereiche Hämatologie und Onkologie (Prävention und Behandlung von Tumorerkrankungen) sind untrennbar miteinander verbunden. Sobald Patienten über unspezifische Krankheitssymptome klagen, können Blutbilder bei der Bestimmung der Krankheitsursache helfen. Mitunter stecken schwerwiegende Erkrankungen dahinter, die möglichst zeitnah behandelt werden müssen.
Hierzu zählen:
- die akute Leukämie
- die chronische Leukämie
- Lymphknotenkrebs
Es müssen nicht immer bösartige Erkrankungen sein, die für eine Veränderung des Blutbildes verantwortlich sind. Auch können Nährstoffdefizite oder angeborene Erbkrankheiten für eine abnorme Zusammensetzung des Blutes sorgen.
Hierzu gehören:
- Anämie (Blutarmut)
- Thrombophilie (verstärkte Gerinnung des Blutes)
- Hämophilie (Störung der Blutgerinnung)
Sobald die Ursache geklärt ist, können Krankheiten mit spezifischen Therapien, darunter
- Stammzellentherapien
- Zytostatika
- Chemo- oder Strahlentherapien
- Bluttransfusionen
- Nahrungsergänzungsmittel,
behandelt werden.
Ein neues Zeitalter beginnt: Hämatologie-Analysensysteme
Bislang war die Analyse des Blutes ein aufwendiger Prozess, der viele Handgriffe erforderte. Hochmoderne Hämatologie-Analysensysteme können die Untersuchung und Auswertung eines Blutbildes enorm vereinfachen. Diese zukunftsorientierte Technologie dient der Zellerkennung, Zellzählung und Zellklassifizierung, sodass Labortechniker schneller und genauer arbeiten können. Die Geräte sind zudem in der Lage, Blutausstriche herzustellen und zu färben, bevor sie die digitalen Aufnahmen analysieren. Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten werden von den Geräten binnen kürzester Zeit gezählt und analysiert. Krankhafte Zellen lassen sich somit besser isolieren, sodass Labortechniker die Ursachen von Krankheiten schneller bestimmen können.
Innovative Technik auf kleinstem Raum
Hämatologie-Analysensysteme sind regelrechte Alleskönner, die sich vor allem für kleine Labore eignen, da sie nur wenig Platz einnehmen. Das kompakte System verbraucht deutlich weniger Reagenzien und Färbematerialien als herkömmliche Hämatologie-Systeme, sodass Labore Geld einsparen und einzelne Arbeitsschritte effizienter gestalten können. Zellen werden auf hochauflösenden Bildschirmen detailliert abgebildet, weshalb die Geräte selbst in der Forschung Anwendung finden.