Keramikplatten: nicht nur für Außenbereiche ideal
Keramikfliesen oder -Platten sind ausgesprochen beliebt, wenn es um die Verkleidung von Wänden und das Verlegen von Böden geht. Man kann sie im Innen- oder/und Außenbereich einsetzen. Ihre vielfältige Verwendbarkeit war schon den Menschen des Altertums bekannt.
Woraus Keramik-Platten bestehen
Seit der manuellen Fertigung der ersten Keramikplatten hat sich die dafür benötigte Rezeptur kaum verändert. Hauptbestandteil ist nach wie vor Ton, der je nach späterem Einsatzgebiet aus unterschiedlichen Tongruben stammt. Hinzugefügt werden mineralische Inhaltsstoffe wie Kaolin, Quarz, Feldspat etc.
Keramische Platten werden aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften in
– Steingut
– Steinzeug
– Feinsteinzeug (FSZ)
– Terracotta (Cotto) und
– Klinker
unterteilt. Feinkeramik hat eine geringere Korngröße als Grobkeramik.
Wie Keramikplatten hergestellt werden
Zur industriellen Fertigung setzt man in der Regel das Pulverpress- oder das Strangpress-Verfahren ein. Bei der Pulver-Pressung presst man das aufbereitete Keramikpulver mit hohem Druck in Formen und brennt es anschließend. Außerdem kann die leicht knetbare Keramik-Masse zu einem Endlos-Strang geformt werden, den man danach in Stücke zerschneidet. Die Vertiefungen auf der Platten-Rückseite ermöglichen eine bessere Aufnahme des Fliesen-Mörtels. Die Glasur wird entweder vor dem Brennen oder nach dem ersten Brand aufgebracht. Die zur Grobkeramik gehörenden Terracotta-Platten (Cotto) werden auch heute noch manuell gefertigt. Dazu vermengt man den Kalkmergel mit Wasser, knetet ihn, dreht ihn durch einen Wolf und presst ihn anschließend. Nach dem Trocknen bearbeitet man die Platten-Oberfläche noch mit einer Stahlbürste, damit sie rau aussieht, oder drückt bestimmte Muster in den Ton hinein. Beim Brennen nimmt er seine typische braunrote Färbung an.
Plattenformate
Als Bodenbelag eingesetzte Keramikplatten haben meist die gängigen Formate 33 x 33 und 45 x 90 cm. Keramik-Wandfliesen sind oft 25 bis 30 x 33 bis 90 cm groß. In den letzten Jahren lässt sich eine Tendenz zu immer größeren Plattenformaten feststellen.
Anwendungsbereiche
Steingut ist nicht frostbeständig und daher nur für den Einsatz im Innenbereich (Bad, Küche) bestimmt. Steinzeug hingegen ist frosthart und kann auch im Außenbereich verwendet werden. Wegen seiner hohen Festigkeit ist es sogar für einen Einsatz im gewerblich-industriellen Bereich geeignet. Je nach Glasur kann ein Steinzeug-Bodenbelag sogar rutschhemmend und abriebfest sein. Platten aus Feinsteinzeug sind extrem langlebig, ausgesprochen bruchfest, relativ unempfindlich gegen Verschmutzungen und werden daher gern in häufig betretenen Bereichen als Bodenplatten verwendet. Je nach Oberflächenstruktur sind sie sogar rutschsicher. Glasiertes und bedrucktes Feinsteinzeug ist in vielen attraktiven Dekoren erhältlich. Es zeigt Stoffmuster, Holz- und Stein-Strukturen oder ähnelt Kork. Man kann es für Wände und Böden, als Treppenbeläge und zur Fassaden-Verblendung einsetzen. Die grobkeramischen Klinker sind bruch- und stoßfest und eignen sich optimal für Innen- und Außenbereiche, wo sie auf Wänden und Böden verlegt werden. Unglasiert sind sie als Gehweg-Platten optimal geeignet.