Neemöl
Als Neemöl wird ein Pflanzenöl bezeichnet. Es kommt sowohl für menschliche Haut als auch als Pflanzenschutzmittel zur Anwendung.
Neemöl ist auch als Niemöl oder Nimöl bekannt. Seine Gewinnung erfolgt aus den Samen des Neembaums (Azadirachta indica), der auch als Indischer Flieder bezeichnet wird und in Indien und Pakistan gedeiht. Das Öl weist eine grün-gelbe bis bräunliche Färbung auf. Sein Geruch ähnelt stark Knoblauch, Zwiebel und Schwefel. Ferner hat es einen bitteren Geschmack.
Verwendung des Öls als Pflanzenschutzmittel
Zur Anwendung gelangt das Niemöl in erster Linie als Pflanzenschutzmittel für Garten und Haushalt, um gegen Schädlinge wie Schnecken, Raupen, Spinnmilben und Läuse vorzugehen. Die positiven Effekte des Öls sind auf den Inhaltsstoff Azadirachtin zurückzuführen. Der Stoff greift in den Hormonhaushalt der Insekten ein und stört das Synthetisieren von Chitin. Die Insektenlarven sind dadurch nicht mehr in der Lage, sich zu häuten und zu verpuppen. Darunter leidet ihr Wachstum. Ebenso lassen sich Frassschädlinge abschrecken. Allerdings besitzt das Azadirachtin nur eine beschränkte giftige Wirkung.
Das Niemöl eignet sich ausgezeichnet zur Anwendung bei Pflanzen. Es hat den Vorteil, nur saugende und beissende Schädlinge zu bekämpfen und gegen Pilzerkrankungen wie Mehltau vorzugehen. Für nützliche Insekten wie Bienen oder Marienkäfer besteht hingegen keine Gefahr. Gleiches gilt auch für Haustiere oder Wildtiere.
Angeboten werden pures Niemöl sowie fertige Mischungen. Sie lassen sich zum Giessen oder Spritzen verwenden. Beim Mischen genügen bereits wenige Tropfen auf einen Liter Wasser. Das Öl kann auch ins Wasser zum Giessen gegeben werden. Dadurch bewirkt es über die Wurzeln die Stärkung der Pflanzen. Wird es unmittelbar auf die Blätter gespritzt, geht es gegen einen Befall mit Schädlingen vor.
Die Gabe des Öls sollte schon früh am Morgen beginnen. Dabei ist die Pflanze vollständig zu behandeln, damit sämtliche Schädlinge beseitigt werden können. Zwar sterben die Parasiten nicht ab, fressen oder saugen aber nicht weiter. Nach einigen Tagen sind keine Schädlinge mehr auf der betroffenen Pflanze anzutreffen.
Anwendung als Naturheilmittel
Die Ayurveda-Medizin sowie die Naturheilkunde setzen das Niemöl auch zur Linderung von Hautleiden ein. Zu den häufigsten Anwendungsgebieten zählen:
+ Juckreiz auf der Haut
+ Rheumabeschwerden
+ Pilzinfektionen
Weiterhin gilt das Einreiben mit dem Öl als hilfreich bei neurologischen Beschwerden. Darüber hinaus ist das Niemöl in kosmetischen Produkten wie Shampoos enthalten. Das Neemöl-Shampoo bewirkt ein glänzendes und schuppenfreies Haar. Es lassen sich Produkte mit Neemöl verwenden oder alternativ zwei bis drei Tropfen des Öls einem anderen Shampoo bei jeder Haarwäsche beimischen.
Sollen umfangreiche Hautregionen mit dem Öl versorgt werden, empfiehlt sich eine Verdünnung mit Pflanzenölen aus Mandel oder Olive.
Eine weitere Indikation des Öls ist sein Inhalieren bei einem grippalen Infekt. Dabei werden einige Tropfen Niemöl heissem Wasser beigemischt und über den Dampf eingeatmet. Die Ayurveda-Medizin verwendet zudem noch weitere Bestandteile des Neembaums für therapeutische Zwecke oder zum Reinigen der Zähne.
Kontraindikationen
Das Neemöl darf nur für äussere Anwendungen verabreicht werden. Nicht geeignet sind entsprechende Erzeugnisse für schwangere Frauen, Kinder oder Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Weil die menschliche Leber das Öl nicht richtig verwerten kann, drohen bei seiner oralen Einnahme Beeinträchtigungen. Des Weiteren können Beschwerden auftreten wie:
+ Schüttelfrost
+ Übelkeit
+ Erbrechen
+ Durchfall
Das Neemöl ist online bei veda.ch erhältlich.